Die Welt der World of Darkness: V:tM Clans außerhalb Europa & USA

Ein Aspekt der mich an Vampire: Die Maskerade faszinierte ist, dass das Setting eine Welt voller Vampire und anderer Kreaturen bietet.

Es gibt hierbei Fans, die (etwas) überrascht sind, das Fans in beispielsweise Asien das V:tM Setting nehmen, und ihre eigene Städte mit den Clans bevölkern. Anstelle das sie auf den Band „Kinder des Lotos“ respektive „Kindred of the East“ zurückgreifen.

In diesem Artikel mag ich erklären, wie das aus meiner Perspektive kommt und weshalb ich den gleichen oder zumindest einen ähnlichen Standpunkt einnehme. Kurz in diesem Meme dargestellt:

Meme: Vampire, überall Vampire! - Woody und Buzz Lightyear aus Toystory

Vampire: Die Maskerade bietet als Setting eine eindeutig jüdisch bis christlich geprägten Hintergrund für Vampire.

Den Informationen entsprechend, war der biblische Kain, der erste Vampir. Respektive er wurde zum ersten Vampir nachdem ihn Gott für den Brudermord bestrafte. Wenn man tiefer in das Setting abtaucht, hat ihn dabei Lilith geholfen.

Dennoch geht das Setting davon aus, dass die World of Darkness, respektive der Handlungsrahmen von Vampire: Die Maskerade, so pimaldaumen, unserer Welt entspricht.
In unserer Welt sind Menschen, das heißt ich nehme hierbei „Homo Sapiens“, vor etwa 200.000 Jahren in Afrika aufgetaucht. Respektive datieren sich die frühesten Knochen Funde auf diese Zeit und den Kontinent zurück. Man hat rund 100.000 Jahre alte Knochen in Süd-West Asien gefunden, und im Rest der Welt so 60. bis 40.000 Jahre alte Überreste.

Ich persönlich verbinde beide Aspekte dahingehend, dass…

  • Eden irgendwo vor 200 bis 100 Tausend Jahren in Afrika war
  • Die ersten Menschen und Vampire Schwarz
  • Die Vampire sich entlang der Menschheit über die Welt verteilten

Weltkarte mit Pfeilen von Afrika aus in alle Ecken der Welt

Die Idee, das sich Vampire nicht über die ganze Welt verteilt haben, sondern in anderen Regionen anders entwickelten, erscheint mir problematisch.

Wieso sollten die Vampire, frisch aus dem Garten Eden, nicht den Menschen überall hin gefolgt sein?
Nur weil der Enstehungsmythos, der im Setting dominiert, auf eine christliche Geschichte zurück geht? Das ergibt keinen Sinn. Zumal man ich in meiner römisch katholischen Entwicklung einige sehr, sehr dumme Ideen hatte (wie das man seinen Namen mit der Taufe bekommt), aber nicht auf die Idee kam das jetzt Menschen von anderen Orten,… grundlegend andere Menschen sind.

Dementsprechend gibt es Toreador unter den amerikanischen Ureinwohner, japanische Ventrue in Tokyo, chinesische Brujah und dergleichen mehr. Hinzugehen, und zu sagen, dass es dort keine Vampire gibt, ist schon absurd.
Natürlich werden die Vampire dort andere Gepflogenheiten haben und eine Kultur, ihnen jedoch eine andere Biologie und Herkunft zu geben ist zumindest etwas problematisch.

Zumal Spieler die das Spiel spielen, die ganz normalen Clans aus der Welt der Dunkelheit spielen werden wollen. Schließlich heißt es nicht „Europa und die USA der Dunkelheit“.

Noch schwieriger ist, finde ich, die Idee das Vampire in andere Länder durch (eventuell gar europäischen) Kolonialismus reingebracht wurden. Was dann bedeuten würde das man in Südamerika keinen Vampir mit Standard-Clan spielen kann, ohne das man gleich eine Koloniale Vergangenheit mit aufgedrückt bekommt.
Neben der problematischen Idee das Vampire irgendwie bei der Völkerwanderung nicht mitgemacht hätten.

Wieso nicht andere, vampir-ähnliche Mythen adaptieren?

Jiangshi - Hüpfender Vampir - Artwork von Steven Wu für den Jiangshi Blood in the Banquet Hall Kickstarter
Jiangshi (Hüpf-Vampir) Artwork von Steven Wu
Aus dem Jiangshi: Blood in the Banquet Hall Kickstarter

Die Idee hinter Kinder des Lotos war nicht unbedingt Asien auszugrenzen, sondern mehr ein nicht so ideal gelaufener Versuch asiatische Mythen einzubinden. In einem riesigen Potpourri aus ostasiatischen Mythen.

Die Herausforderung hierbei ist, dass es für Personen die dort leben nur eingeschränkt cool ist. Ein wenig so, als würde man Vampire in Deutschland an Sagen um „Nachtalben“ orientieren. Nett, ab und an ganz interessant, aber weniger cool als die normalen Vampire und auf Dauer eher langweilig.

Man kann ggf. lokale Mythen einbinden, in der Form von anderen Kreaturen, sollte jedoch den Fokus bei den Standard Vampiren lassen.
Damit vermeidet man auch die Versuchung, einen Clan und damit Vampir-Archetyp, inklusive aller Stereotypen, für einen ganzen Kontinent bzw. Region zu nehmen. Was, selbst wenn man nicht einen Clan umschreiben muss das er nicht nur aus Meuchel-Mördern besteht, nahezu unmöglich ist stilvoll zu machen.

Wie bringt man es dann aber mit der Geschichte zusammen?

Le Penseur im Rodin Museum in Paris - Statue von Rodin

Eine Herausforderung die sich mit meinem Ansatz stellt, ist das die Geschichte der Vampire sehr Europa- respektive USA zentriert erzählt ist.
Heißt, dem Metaplot ist alles spannende in Europa bis Amerika (mit Fokus auf die USA) passiert, maximal noch im Nahen Osten und ganz früher einmal im Mittleren Osten.

Nur als Vorschlag, respektive Idee, vielleicht liegt es daran das die hiesigen Vampire sich einfach nicht so viel kümmerten was in Asien, Afrika und anderenorts geschah? Das dort ebenfalls Ahnen und Methuselah aktiv sind, man jedoch von diesem kaum erfährt?
Ähnlich wie die Weltgeschichte in meiner Schulzeit sehr Europa und USA zentrisch war.

Das bedeutet natürlich, dass man mental Platz machen muss, für weitere 4. Generations Vampire, die prominent in anderen Kontinenten aktiv waren. Vielleicht auch weitere 3. Generationsvampire mit ähnlichen Eigenschaften.

Zumal ~15 Generationen bei einer Zeitspanne von bis zu 200.000 Jahren, und selbst bei 60.000 Jahren sehr wenig sind.

Mit der Zeitspanne, können Vampire auf anderen Kontinenten auch eigene Vorstellungen von den ersten Vampir(en) und der Herkunft haben.

Ich persönlich würde es gut finden, wenn die V5 den Gedankengang aufgreift, und Spieler außerhalb von den USA bzw. Europa nicht auf Exoten-Vampire oder andere Kreaturen zurückgreifen sollen. Das man in einer Gruppe in Ankara oder in Seoul ganz „normale“ Vampire spielen kann.

Als interessante Lektüre zu dem Thema, möchte ich diesen coolen Patreon Artikel von Khaldoun Khelil empfehlen:

Thoughts On the Mid East in V5

Er hat als Freelancer für Modiphius respektive Paradox die Kapitel zum Mittleren Osten im Camarilla Band überarbeitet.

Es wurde in den Kommentaren gefragt, weshalb ich eine eurozentrische Karte nahm. Die Antwort darauf ist, dass dort Afrika recht mittig liegt, und ich eine s/w Version fand für meine Striche. Dies hier ist eine bessere Darstellung der Wanderung der Menschheit von Wikipedia:

Haplogruppen zeigen die frühe Migration der Menschen: Tausende Jahre vor der Gegenwart.
Anschaulichere und realistischere Karte der Verteilung der Menschenheit über die Welt

Ergänzung: Der Umstand das Kindred of the East / Kinder des Lotus stark problematisch ist, wurde unter anderem im Kindred of the East Storytellers Vault Style Guide thematisiert, ich hatte diesen in einem Artikel vorgestellt.
Ich bin dahingehend nicht sehr diskussionsbereit.

17 Gedanken zu „Die Welt der World of Darkness: V:tM Clans außerhalb Europa & USA

  1. Ich finde es nicht problematisch, dass es Vampire gibt, die eine andere Herkunft haben – die Entstehung von Vampiren ist unabhängig von der Entstehung von Vampiren.

    Problematisch wird es nur zu dem Zeitpunkt, wo die „asiatischen“ Vampire grundlos in Asien bleiben, während ihre westlichen Pendants sich auf der ganzen Welt verbreiten.

    Gefällt 1 Person

    1. Es ist ein neben Effekt davon, wenn man Vampire von anderen Erdteilen grundlegend andere Zuschreibungen macht. Wo gerade die Kue-Jin mit der Rückkehr aus der Hölle, den Chi einen komplett anderen Unterbau besitzen. Bei den Kindred of the Ebony Kingdom ist es so das sie nicht ganz so drastisch unterschiedlich sind, allerdings stellt sich auch da die Frage, weshalb die sich nicht mehr in Europa und den USA verbreiteten.

      Nun, und es ist halt schwierig zu erklären weshalb die „standard Clans“, die sich ja kurz nach Enoch geprägt haben, nicht überall zu finden sind. Respektive in America erst mit bzw. nach Columbus ankommen.

      Like

    1. Jain. Vampire sind schon von Menschen abhängig, und die Entstehung der Vampire in VtM wird im Hintergrund schon sehr direkt mit der Entstehung von Menschen bzw. der Menschheit verbunden.
      Früher als Kain und Lilith geht es eigentlich kaum bis nicht ^^;

      Like

  2. Die entsprechende Tradition ist gerade mal 5000 Jahre alt – die Menschheit ist wesentlich älter.

    Selbst wenn man den Mythos für voll nimmt, dann ist da immer noch eine Generation (mit einem unbestimmten Zeitraum) dazwischen – bzw. noch mehr, da nicht spezifiziert wird, wieviel Zeit zwischen „Kain wird verflucht“ und „Kain lernt von Lilith andere Vampire zu erschaffen“ vergeht“.

    Gefällt 1 Person

    1. Die Tradition behauptet aber schon das damit die Menschheit erschaffen wurde, weshalb ich es über den christlichen Zeitrahmen hinaus zurück datierte.
      Plus, Enoch & Co war alles deutlich vor der Sintflut, die wiederum ein globaleres Ereignis war (heisst es kommt auch in anderen Mythen vor)

      Like

      1. In welchen Mythen kommt die Sintflut sonst vor? Also es gibt viele Schöpfungsmythen a la „am Anfang war alles Wasser“, aber das ist ne gänzlich andere Kiste.

        Ich denke wenn man eine „one world of darkness“ im Bezug auf Vampire will, dann ist der Reqiem-Ansatz der bessere. Also der, dass die Hintergernde variabel sind, Kain ist eben nur ein (unter Camarilla und Ashirravampiren verbreiteter) Mythos unter vielen anderen. Die Clans sind Blutlinien und es kann davon sehr viele geben. Fände ich ok, warum sollten Leute in zB Ostasien, Afrika oder Südamerika nicht feststellen, dass die bisherigen Clanfolien, die nunmal europäisch geprägt sind, nicht passen. Die sind nämlich ungefähr ebenso eurozentrisch wie der Versuch aus europäischem Unwissen heraus einfach irgendwelche Oberflächlichkeiten aus asiatischen Religionen zu mixen. Genauso wie sie übernommen werden könnten, wenn sie passen. Dasselbe wie alle anderen spielen könmen(!) aber nicht müssen(!). Aber diese Entscheidung sollte vielleicht nicht allein bei den euro/ami-Redakteur*innen liegen, sonst setzt sich deren Machtverhältnis nur fort. Aber auch wenn sie passen, werden sie sich dann vermutlich sehr anders äußern. Auch hier machen Blutlinienkonzepte, Fraktionen innerhalb der Clans dann großen Sinn. Modell Hecata für alle.

        Das Problem mit einem vagen Entstehugsmythos und alten Vampiren ist aber, dass sie sich vermutlich eher erinnern würden. Sprich die ansprechbar zu machen würde in dem Fall heißen den Mythos zu entzaubern/erklären zu müssen. Vierte und dritte Generation damit wieder sehr stark auf dem „alien monster“ Status, was sich mit bisherigem Metaplot ein wenig beißt evtl. Aber Scheiss auf den Plot der kann angepasst werden. Retcons sind ok.

        Ein anderes Problem sind da noch reale, geschichtliche Ereignisse. Alle Vampire in diesen Regionen, auch die seit Jahrtausenden einheimischen, würden Kolonialismus in ihrem Hintergrund haben. Und hier wäre die Frage, wieso haben diese uralten Monster den Kolonialismus zugelassen? Da gibt es mehrere mögliche Gründe… aber ein gewisses Fragezeichen bleibt. „Menschen in Massen und mit Technik sind stärker“ erscheint mir als sinnvoller Faktor. Bzw. Vampire als Faktoren die zwangsläufig „hinter allem“ sind wie es früher immer war auszuschalten. Weniger graue Eminenzen, mehr Parasiten am Rand der Gesellschaft. Andere Faktoren könnten unterschiedlicher Umgang mit Generationen sein. Ich habe im Blutschwerter Forum vor 10 Jahren mal ein präkolumbisches Vampire-Setting für die Amerikas auf Basis von Maskerade-Clans mitgeschrieben. Unsere Erklärung für Kolonialismus bzw die relative Machtübernahme des Saabat war, dass es dort scho viel früher Dünnblütige war, weil sie, anders als in Europa, nicht in regelmäßigen Genoziden wie zB der ersten Inquisition, oder durch noddistischen Furor ermordet wurden. Denke so ein Plot macht weiterhin Sinn. Bzw. Irgendwie muss halt zumindest für Europa geklärt werden, warum Dünnblütige, niedrige Generationen als was „neues“ erscheinen. Vielleicht ist Europa ja gerade der „geschichtsvergessene“ Kontinent? Eben durch die Dominanz von Camarilla und die relativ totalitäre Herrschaft der Ahnen?

        Nächstes Problem, der nahe Osten. Im Metaplot wurde festgelegt, dass diese Region und Teile Osteuropas (Ukraine) Schauplatz für den Gehennakrieg sind. Eine von den Buchreligionen/Kainsmythos geprägte Vorstellung könnte hier sein, dass dort die Wiege der Menschheit liegt. Tut sie aber nunmal nachweislich nicht. Aber hier liegen vielleicht die Ahn*innen der europäischen Vampire. Damit wäre wieder mal Kainsmythos/Nod-Story ein eher eurozentristisches Ding – ist es aber nunmal auch. Vielleicht ist sch selbst Kain nicht „erste Generation“ sondern vielmehr gibt es da noch eine „nullte“ oder sogar noch mehr? Zumindest wenn man will, dass Vampire mit Menschen entstanden sind macht das Sinn.
        Allerdings macht hier ein „Garten Eden“ wieder einen schwierigen Plot auf, weil es dann irgendwie kreationistisch wird. Keine Evolution? Oder waren Adam&Eva und auch die ersten Vampis eher … fellig. 😉 Wie weit gehen wir zurück um den „Beginn der Menschheit“ festzulegen?
        Wenn Vampire irgendwie analog zu den „Hochkulturen“ im nahen Osten entstanden, also Städtebau a Catal Hüyük, wäre ihre Ausbreitung später anzusetzen. Dann wären asiatische, afrikanische oder amerikanische Linien aber doch auf mediterrane Vampire zurückzuführen. Wäre imho auch machbar, schafft aber natürlich wieder einen gewissen „Eurozentrismus“.
        Tatsächlich muss der Vampirismus nicht an die Menschheit gekoppelt werden, vielleicht gabs ja auch eine lange Zeit ohne Vampire – glückliche, frühe Menschheit.

        Ein weiteres Problem dahingehendnist auch, dass der im Spiel genutzte Stereotyp von Vampiren nunmal ein Erzeugnis europäischer Mythen und Popkultur ist. Wenn ich das auf andere Regionen aufpfropfe, kommen automatisch ein paar Schwierigkeiten. Also etwa dass die Mythen über Untote/Wiedergäger eher nur sehr bedingt passen. Ich empfinde dawie gesagt weder KotE noch „dieselben Clans für alle“ als soo geeignet.
        Wichtig wäre mir aber, dass entsprechende Sachen von Leuten mit passendem Hintergrund geschrieben werden die das beurteilen können. Ich kann es nicht.

        Khaldoun Khelils Perspektive finde ich da etwa sehr wertvoll, also etwa nicht den nahen Osten auf „Vampirkriegszone“ festzulegen bzw den Gehennakrieg auszuweiten, zu einem globalen Phänomen zu machen ist imho sinnig. Und auch hier wieder „eher geringer, realer politischer Einfluss für Vampire“.

        Zuletzt die Sache mit dem Reisen. Ja, Vampire zumindest in „dark ages“ sind teils zwangsweise territoriale Kreaturen, aber Reisen sind nur bis zu einem gewissen Powerlevel gefährlich. Sprich gerade die Ahn*innen der anderen Blutlinien/Kulturen dürften reisen… auch weil Ewigkeit am selben Ort irgendwann schlicht langweilig wird. Dass sie nicht so sehr in Erscheinung treten, könnte damit erklärt werden, dass die Metaplot-Story eher von Jüngeren getragen wird. Und auch vielleicht, durch Anpassung um nicht zu sehr aufzufallen. Obfuscate auf einem hohen Level etwa… trotzdem sollte die Vampirgesellschaft kosmopolitischer sein müssen, als alles was menschliche Gesellschaften so hergeben. Diesen Kreaturen sollte ab einem gewissen Alter klar sein, dass Kulturen, Nationen, Staaten extrem prozesshafte, wandelbare Modeerscheinungen sind und sich nicht zu sehr daran aufhängen. Zudem dürften Vampire schon viel früher über andere Orte auf der Welt informiert gewesen sein… die Frage warum solches „Geheimwissen“ blieb, wäre auch noch mal eine spannende.

        Ok, soviel dazu erstmal. 🙂

        Gefällt 1 Person

        1. Es gibt in vielen Kulturen Mythen die, außerhalb der Schöpfungsmythen, eine große Flut beschreiben.
          Platon beschreibt das Atlantis von einer riesigen Flut heimgesucht wurde. Ovid berichtet von einer Deukalionischen Flut. Der Gilgamesh Mythos bietet eine entsprechende Flut. In einem chinesischen Mythos in der ein Held namens Yu durch den Herrscher Shun beauftragt wird einer Flut Herr zu werfen.
          Laut Extra Credits gibt es vergleichbare Mythen auch in Südamerika und anderenorts. Wobei ich mir da nicht die Begrifflichkeiten gemerkt habe.

          Ich persönlich gehe auch an Maskerade mit dem explizit in Requiem vorgestellten Ansatz heran. Der an sich sehr cool ist, da er quasi für alle betont das der Hintergrund variabel ist. Wobei es mir persönlich es leichter fällt und näher liegt, etwas bestehendes zu ändern, als etwas neu aufzubauen.
          Hinsichtlich der Blutlinien könnte man argumentieren das sie es nach Ostasien, Südamerika und Afrika schafften, und sich dort entsprechend in die Gesellschaft integriert und angepasst haben. Spielgruppen in Süd-Korea werden die hiesigen Toreador, Brujah etc. in Seoul kaum als Europär darstellen.
          Wobei ich hierzu zustimme, dass man Redakteur*innen und Autor*innen aus den entsprechenden Regionen braucht. So hat sich Paradox scheinbar absichtlich entschieden, dass Fall of London von einer englischen Firma gestaltet wurde. Das sollte auch mit anderen, weiter entfernten Ländern möglich sein. Aktuell findet es auch mit Frankreich und mehr noch Polen statt, die beide ihre eigenen V5 Sachen schreiben.

          Hinsichtlich der Erinnerung, stimmt es teilweise, teilweise ist mir aufgefallen das die beschriebenen Vampire einfach nicht alt genug sind. Gerade wenn man von dem biblischen Zeitraum von 5.000 Jahren weggeht, und den menschlichen Zeitrahmen betrachtet wo es eher 50.000 Jahre sind.
          Eventuell könnte man es damit erklären, dass es vor 5.000 Jahren ein zyklisches Ereignis gab, das man als Gehenna interpretierte, und welches die Geschichtsschreibung nachhaltig beeinflusste bzw. verfläschte.
          Für diejenigen die überlebten, waren die Ahnen und alten von vor 5.000 Jahren quasi „alien monsters“.

          In Bezug auf die geschehene Kolonialisierung würde ich eine Mischung aus dem tatsächlichen Einfluß der Menschen und etwaigen eigenen Kämpfen und Intrigen wählen. Wobei ich tatsächlich den Aspekt der Vampire als „grauen Eminenzen“ weniger mag und mir die parasitäre Sichtweise eher liegt. Finde dahingehend den von dir gewählten Ansatz durchaus spannend 🙂

          In Bezug auf den Gehennakrieg im mittleren Osten ist man dahingehend wie Khaldoun in seinem Patreon-Artikel anmerkt zurück gewandert. Einfach weil es sowohl wegen dem eurozentrismus ein Problem ist, als auch weil man damit den mittleren Osten in ein unangenehmes Klischee drängt.
          Kain könnte im Grunde so etwas wie Mithras in einem Gehennazirkel von vor ~5.000 Jahren gewesen sein.

          Wegen des kreationistischen Aspekt von Adam, Eva und vorallem Kain, habe ich halt Eden irgendwo beim auftauchen des Homo Sapiens platziert, und dann kommen Adam & Eva als normale Homo Sapiens, halt vermutlich Schwarze ggf. mesopotanische Personen, aus dem Garten.
          Allgemein wird die Menschheit schon eine Vampir-Freie-Zeit gehabt haben. Gerade zumindest vor dem Homo Sapiens. Ebenso wie nicht direkt mit dem Homo Sapiens die ersten Vampire aufgetaucht sein müssen. ^^;
          Hinsichtlich der Einbindung in die Mythen, würde ich es dann auch den entsprechenden Leuten aus den Ländern überlassen es zu gestalten. Zumal jetzt die Vampire in Maskerade auch nur so und so viel mit klassischen Umpiren, Strigoi und so gemeinsam haben.
          Vielleicht würden dann Chinesen noch Jiang Shi prominenter einbinden, vielleicht nicht. Vielleicht gäbe es in Japan einen prominenten Dämonen-Hof wie bei Vampire Princess Miyu. Wäre ihnen überlassen. Meine Vermutung ist, dass im Grunde das Setting genommen wird wie es ist.

          Jedenfalls, danke für deinen Kommentar 🙂

          Like

        2. „Eine von den Buchreligionen/Kainsmythos geprägte Vorstellung könnte hier sein, dass dort die Wiege der Menschheit liegt. Tut sie aber nunmal nachweislich nicht. Aber hier liegen vielleicht die Ahn*innen der europäischen Vampire.“

          Die „Wiege der Menschheit“ liegt, wie du richtig sagst und wie auch im Artikel entsprechend behandelt, definitiv nicht. Aber auch aus heutiger, wissenschaftlicher Sicht liegt dort aber immerhin die „Wiege der Zivilisation“, in dem Sinne, dass es die früheste war. Während es auf menschlicher Seite sicher zu verschiedenen Zeitpunkten mehrere Wiegen gab, so liegen die ältesten archäologischen Funde, bei denen man von Urbanisierung sprechen kann, im Nahen Osten/ Vorderasien. Eine mir bekannte Ausnahme liegt weiter im Osten im Golf von Khambhat, aber der Großteil liegt im Raum in/um die Levante. Die Stadt Enoch, wo die ersten Vampirgenerationen nach Kain erschaffen wurden, also auch in dieses Gebiet anzusiedeln, ergibt Sinn. Das dort also auch (ein Teil) der Antediluvians und/oder ihrer nahen Kinder liegen, wie du sagst, ist meiner Meinung nach goldrichtig.

          Like

          1. Es gibt dahingehend recht interessante Informationen die man finden kann, ich bin erst vor kurzem darauf gestoßen, das es mir „Great Zimbabwe“ eine Stadt in Afrika gab, welche man zunächst allen zu schrieb, nur nicht den Leuten die dort lebten.
            Allgemein wäre es für historische Settings ggf. interessant sich mit derlei Städte und Kulturen zu befassen. Wobei mir persönlich die Moderne eher liegt ^^;

            https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_oldest_continuously_inhabited_cities

            Like

  3. Erste Kritik: Warum nimmst du eine eurozentristische Karte?

    Diese Karte wäre doch um die Ausbreitung darzustellen wesentlich sinniger gewesen.
    Denn ausgehend davon, dass du eine ähnliche Verbreitung nachstellen willst. wäre das ein sinniger Aufbau.

    Jetzt kommen wir zum nächsten: Warum sollten Vampire mit jeder ausziehenden Gruppe mitgehen? Und welche Vampire sind dafür besser geeignet? Und was halten die Urväter dieser Clans von so einer Verteilung, so dass diese evtl per se eingeschränkt wird? Dazu kommt, dass Vampire Raubtiere sind, das Nahrungsangebot ist nicht immer ausreichend vorhanden, insbesondere wenn die Herde ohnehin klein ist. Warum sollten also Vampire andere Vampire in der Nähe tolerieren? Warum sollten Vampire mehr Risiko durch Reisen eingehen als nötig?
    Es gibt Fähigkeiten, die so etwas unterstützen, aber auch welche, die dabei relativ nutzlos sind.
    Nützlich: Seelenstärke, Stärke, Tierhaftigkeit, Gestaltwandeln, Geschwindigkeit, Verdunklung.
    Weniger nützlich sind Dinge die sehr Blutintensiv sind oder die einfach wenig Auswirkungen haben auf die Umwelt, Beherrschung, Präsenz, Thaumaturgie, Schattenspiele, Nekromantie
    Und dann kommen wir zu den Eigenarten der Clans. Beuteeinschränkungen, Wahnsinn und andere Unzuverlässigkeiten sind nicht unbedingt vorteilhaft, und regen auch einen Vampir mit Überlebenswillen nciht zu mehr Aktivität an.

    Und dann gibt es da noch unsere geliebten Werwauzis. Lassen wir den Kainsmythos mal so stehen, der Wauzimythos existiert aber ja auch. Und Werwauzis sind über die ganze Welt verteilt. Dazu kommen noch andere Werwesen. Und die dürften da an vielen Stellen dominant gewesen sein. Sie sind auch per se besser an das Leben in der Wildnis angepasst.
    Das heißt, der Vampir muss sich nicht nur mit geringer Nahrungsversorgung rumschlagen, nein, er befindet sich im stetigen Krieg mit Werkreaturen. Das gilt insbesondere, wenn er nicht nur nachzieht sondern direkt mit dabei sein will.
    Hier merkt man wie wichtig manche Fähigkeiten werden. Sich verstecken zu können, hat da schnell was Essentielles.

    Ich finde die Idee gar nicht sooo schlecht, dass man sagen will, Vampire waren schon vorher da. Waren sie ja teilweise auch. Das ist ja selbst im Metaplot belegt.
    Aber andereseits weiß ich nicht ob es so sinnig ist, diesen Stempel per se aufzudrücken. Das ist in der Vergangenheit nämlich auch gerne gemacht worden. Da waren dann die Götter diverser Kulturen einfach nur irgendwelche Vampire. Und das unter dem Gesichtspunkt, dass man innerhalb der Welt die mosaische Religion als wahr erklärt. Da wäre doch der bessere Ansatz vll zu sagen, es gibt mehr als eine Wiege der Vampire.
    Etwas, dass übrigens Requiem wirklich gut gemacht hat. Leider war Requiem zu dicht am original, oder zu früh, je nachdem. Aber unabhängig davon gibt es einige Bücher die ich auch da jedem o-wod Spieler empfehlen kann

    Gefällt 1 Person

    1. Ich habe die eurozentrische Karte genommen, weil sie mir am vertrautesten ist, und ich davon eine schwarz/weiße Version gefunden habe, die ich entsprechend mit Pfeilen verzieren konnte.
      Plus, mir gefällt daran, das Afrika neben Europa relativ zentral/mittig ist ^^;

      Hinsichtlich der Frage weshalb die Vampire mit den ausziehenden Gruppen mitgehen sollten.
      Zunächst sind sie offenbar mit den ersten Gruppen, die Richtung mittleren Osten gegangen sind mitgegangen.
      Hinsichtlich der allgemeinen Eignung zum mitziehen sehe ich keine nennenswerte Kompetenzunterschiede. Gerade wenn man berücksichtigt das es bereits ein gutes Stück „suspension of disbelieve“ braucht, um sich Nicht-Gangrel in einem europäischen Mittelalter vorzustellen, in dem Einzel-Schlafzimmer als Konzept nicht so erfunden waren.
      In Bezug auf den Raubtier-Faktor der Vampire, die Vampire werden als sehr sozial beschrieben, die an sich recht wenig Probleme habe zumindest ein paar ihrer Artgenossen neben sich zu dulden. Von der Beschreibung von Ur-Städten wie Enoch, bis hin zum Umfang eines Klischee-Camarilla Hof (Prinz, Seneshall, 7 Primogen, 7 Peitschen, Sherrif, Deputies, Herolde, Elysienwächter)

      Hinsichtlich der Werkreaturen, bin ich geneigt die in dem Setting von Vampire: Die Maskerade schlicht zu ignorieren. Zumal diese entweder keine nennenswerte Auswirkung auf die Verbreitung der Vampire im Mittleren Osten, Europa oder USA hatten, oder wie in Ägypten kräftig auf die Nase bekamen.

      In Bezug auf die Integration der Vampire in die unterschiedlichen Gesellschaften, sollte man einfach davon absehen Götter durch Vampire zu ersetzen. Hat man ja auch nicht mit dem europäischen respektive westlichen Gott/Göttern/Heiligen gemacht.
      In Bezug auf den Wahrheitsgehalt, ich persönlich hätte kein Problem damit, dass man sagt das die europäischen und US-amerikanischen Vampire die Geschichte um Kain für wahr befinden, inklusive Dokumente wie das Buch von Nod, und andere Vampire eine eigene Variante der Geschichte haben die sie für wahr befinden, inklusive Dokumente.

      Ergänzung: Ich war so frei und habe die von dir vorgeschlagene Karte ebenfalls eingebaut, so dass sie auch angezeigt wird 🙂

      Like

  4. Zuallererst: Wer das Kindes des Lotus (Sub)Setting ignorieren möchte, denen kann ich nur sagen… Go for it. Niemand ist dazu gezwungen, sich in irgendeiner Weise an alle Umstände des offiziellen Fluffs halten. Persönlich tue ich das auch nicht.

    Der Artikel zieht seine Argumentation aus dem Umstand, dass die WoD eine Alternativwelt ist, also zu einem signifikanten Teil auf der Realität aufbaut, was Rückschlüsse erlauben würde. Ein logischer Ansatz für das Worldbuilding der WoD. Wenn man Realität, soweit wir sie verstehen, als auch Fiktion des Fluffs für das Setting als Fakten annimmt, dann aber doch bitte konsequent. Folgende Sachen sind mir nämlich aufgefallen.

    „Eden irgendwo vor 200 bis 100 Tausend Jahren in Afrika war“
    Wenn wir Eden als tatsächlichen Ort auf dem Planeten Erde ansehen, dann ja. Wenn wir Eden als von der Erde entrückt ansehen, dann müsste man diese Grundannahme nur auf „Adam und Eva wurden aus Eden nach Afrika verbannt“ ändern.
    Welche Betrachtung von beiden zum Fluff (besser) passt, kann ich gerade leider nicht sagen, mir wäre nicht bekannt, dass es jemals so klar gemacht wurde. Wenn jemand dazu einen Verweis hat, bin ich daran interessiert.

    „Die ersten Menschen und Vampire Schwarz“
    Dass die ersten Menschen dunkelhäutig waren, ist vollkommen klar. Wo sie im Bereich der Hauttypen 4-6 (nach Fitzpatrick) lagen, ist meines Wissens nach in Abhängigkeit der zeitlichen Dimension bis heute nicht endgültig geklärt. Angenommen, es lag eher im Bereich 5-6, dann muss ich bei WoD Vampiren jedoch darauf hinweisen, dass nur der *erste* Vampir Kain definitiv in diesen Hauttypus fällt. Mehr dazu im Folgenden.

    „Die Vampire sich entlang der Menschheit über die Welt verteilten“
    Diesem Punkt muss ich widersprechen. Während die Entstehung des ersten Vampirs Kain ca. 200.00 v. Chr. mit den im Artikel graphisch dargestellten frühesten Wanderungen in Zentral- und südlichen Ostafrika zusammen passen, stellt sich dies für die Entstehung der Vampire als Gruppe bzw. Gesellschaft(en) anders dar. Die Erschaffung der ersten Kinder Kains ist im Fluff auf ca. 10.000 v. Chr. eingeordnet, die der Clansgründer nochmal etwas später mit ca. 8.000 v. Chr. (Referenz: Book of Nod und diverse Clansbücher).

    Kurzes Interlude: Wie im vorangegangenen Punkt angesprochen, begründet die große Zeitspanne zwischen der Verfluchung Kains und der Erschaffung der 2. und 3. Generation, warum der Hauttypus dieser Generationen nicht zwingend derselbe wie der von Kain sein muss. Wohl bemerkt sind aber alle Kombinationen grundsätzlich möglich.

    Zurück zum aktuellen Punkt: Wenn wir mit dieser im Artikel ignorierten Information die Karte anschauen, dann kann man erkennen, dass in der WoD Vampire sich eben nicht zusammen/gleichzeitig mit der Menschheit über die WoD Welt verteilt haben können, sondern ihre Gesellschaft erst überhaupt in der Stadt Enoch entstand, als die Menschheit bereits in nahezu allen Teilen der Welt lebte. Genug Zeit damit, in bis dahin von Vampiren unberührten Regionen, andere übernatürliche Wesen bzw. Gesellschaften entstehen konnten, auch die Kuei-jin.

    tldr: Man kann den KdL Teil des WoD Settings aus vielen Gründen ablehnen, die hier präsentierte Argumentation passt aber nicht zum existierenden Fluff, da die Vampirgesellschaft und ihre Clans erst ab 10.000-8.000 v. Chr. entstanden sind.

    Gefällt 1 Person

    1. Zunächst, ich entferne mich tatsächlich mit meiner Lesung des Settings und für meine Argumentation von dem offiziellen Fluff eine ganze Ecke.
      Neben Kinder des Lotus, welches eine eigene Spiellinie darstellt, die sich bezüglich des Settings sehr dicht an Maskerade angliedert, ignoriere ich damit auch aktiv Kindred of the Ebony Kingdom und gehe über weite Aspekte der Beschreibung der Ashirra hinweg, für die ich andere Quellen heranziehe.

      In Bezug auf Eden halte ich es für irrelevant ob es ein Ort auf der Erde war, oder ob es eine andere Dimension darstellte. Damit es mit der normalen Realität zusammengeht, erscheint es mir logisch naheliegend das Adam & Eva entweder irgendwo nach Afrika verbannt wurden oder allenfalls in den mittleren Osten. Einfach damit es mit der Verteilung der Menschheit über die Erde weiterhin funktioniert.

      Was auch der Hauptpunkt meines Artikels ist.
      Die Überlegung zum Hauttyp der ersten Vampire geschahen in dem Kontext das Kain in vielen Darstellung des V:tM Material als sehr weiß (Buch Nod) bis weiß dargestellt wird (Taxifahrer Theorie in Bloodlines). Was nur ein geringere allgemeine Sache meiner Person ist.

      Hinsichtlich der Hauptkritik in Bezug auf den Zeitrahmen.
      Für mich geht die Darstellung über die Entstehungsgeschichte der Menschheit, mit der Kain verknüpft ist, mit der ersten und zweiten Stadt die vor der Sintflut waren, nicht oder nur begrenzt mit den Angaben im Book of Nod respektive den Clansbüchern zusammen.

      Das heißt, meines Erachtens ist es sinnvoll, dass Vampire dahingehend auch anderen Menschengruppen und durchaus größeren Siedlungen fülgten. Es kann und gibt daneben natürlich allerei andere übernatürliche Kreaturen, eine parallel Entwicklung von Vampiren sehe ich dort eher nicht. Gerade wenn man Personen in Asien die V20 als normales VtM / WoD verkauft.
      Daneben das die Menschheit auch vor 10.000 Jahren noch nicht mit der Wanderung fertig war (das sind die grünen Striche, und dann sind da noch die blauen für 10k Jahre bis 1k)

      Es stimmt aber, dass ich damit gegen den Fluff, wie er allgemein bekannt ist, ketze ^.^;
      Es soll auch nicht heißen, das Leute die jetzt Kindred of the East mögen, schlechte Menschen sind ^^;

      Like

      1. Okidoky, als bewusstes „alternatives WoD Setting“ bzw. Homebrew ergibt das in sich selbst geschlossen durchaus Sinn. Dazu ermuntere ich, wie auch im Post erwähnt, Leute auch immer gerne. Das wurde mir beim Lesen des Artikels nur nicht so klar, ich habe es eher als „Was ist innerhalb des gegebenen Fluffs machbar?“ interpretiert.

        Like

        1. Naja, man muss dafür den Fluff schon durchaus anpassen.
          Für manche wäre es okay, für andere knirscht es zu sehr.
          Wobei es, um so tiefer man drin ist, desto mehr knirscht.
          Softe retconns, wie bspw. die Änderungen bezüglich des Gehennakrieg und dem Umstand das bspw. auch KotE in der Form rausfallen werden wird.

          Like

          1. Was ja auch kein Ding ist. Ich wollte damit nur ermuntern, dass zu Beginn vielleicht überdeutlich klar zu machen. Selbst wenn es nur für jene Leser wie mich ist, die das nicht von alleine so auffassen ^^“.
            Gelesen habe ich den Artikel ja trotzdem gerne. Persönlich bin ich viel zu sehr an erzählerische PnP Systeme und Vampire Larp gewöhnt, wo bei beiden auch aus pragmatischen Gründen sehr viel Fluff hinzugefügt/ verändert/ ignoriert wird, als dass mich sowas grundsätzlich stören würde. Aber klar, gibt natürlich Leute, die da anderer Meinung sind und wo einem als Bloggerin mehr Gegenwind entgegen schlägt… Von daher finde ich es nicht unbedingt verkehrt, auch das eigentlich offensichtliche in Worte zu fassen.

            Was ich mich jedoch frage ist, wie die ganze KotE Kiste in Zukunft gehandhabt wird. Eigentlich hat man mit Blutlinien, Variationen ganzer Clans, etc. eigentlich bereits die Grundlage, um die allgemein amerikanisch-westlich geprägten Clans auf eine angemessene Weise mit diversen anderen Kulturen vereinen zu können – auch wenn das sicher keine leichte Aufgabe ist.
            Einen radikaleren retcon damit zu machen, Kain von einer tatsächlich existierenden Figur mehr in das Reich der Mythen zu schieben und/oder ihn in der bisherigen Form als westlich/christliche Interpretation zu betrachten, die eben „erst“ seit ein paar tausend Jahren existiert, so oder ähnlich wie du es hier auch geschrieben hast, halte ich auch für eine gute Idee.

            Das stellt natürlich auch die Frage, wie man generell mit einem langjährigen und global angelegten Spielsetting umgeht, wo im Laufe der Zeit eben auch offizielle Werke herauskommen, die dem Qualitätsstandard nicht oder nicht mehr entsprechen (werden). Langfristig ist das einfach der Lauf der Dinge. Ich denke, um gelegentliche Anpassungen des bisherigen Settings wird man nicht drumherum kommen. Requiem mag der Spielerschaft damals vielleicht zu radikal gewesen sein, aber die Einführung individueller Perspektiven halte ich auch für nötig, wenn man ein weltweites Publikum hat und das Setting zukunftssicher gestalten will. Das betrifft sogar nicht nur so unglaublich große Sachen wie z.B. KotE, sondern sogar unseren eigenen Kulturkreis. Also ich würde lieber etwas über eine im zentraleuropäischen Raum entstandene Nachtalb Blutlinie mit Präsenz, Verdunkelung und Gestaltwandel lesen als jemals wieder Berlin by Night anzufassen… xD

            Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..