Twitter (EN): Justin Achilli über Setting Dynamik und Spieler Einfluss in der WoD (+Übersetzung)

Justin Achilli hat einen weiteren, interessanten Twitter Thread geschrieben:

Twitter-Thread von Justin Achilli

Da ich die Ausführungen durchaus interessant wie nützlich finde, habe ich sie übersetzt:

In vielen (wenn nicht gar den meisten!) Welt der Dunkelheit Chroniken, bestehen die gegebenen Strukturen damit die Spieler Einfluss auf diese nehmen können. Ohne die Spieler-Charaktere würde die Welt ihren Lauf nehmen (Tipp: Zum Schlechten, quasi zum Dunklen hin)

Das ist der Kernpunkt. Die Spieler Charaktere treffen Entscheidungen und diese Entscheidungen bringen Wandel. Selbst wenn der Wandel etwas geringes ist, wie beispielsweise eine Bedrohung im Zaum zu halten. Die Spieler stellen eine nennenswerte Kraft dar, welche auf die Welt wirkt.

Dies schafft eine interessante Dynamik. Besondern wenn es die monströseren Arten von Charakter betrifft, wie Vampire, Dämonen und dergleichen, deren Anwesenheit normalerweise nicht im positiven auf die Welt einwirkt. An diesem Punkt kommen allerdings die Moral-Systeme des jeweiligen Systems ins Spiel.

Die Spieler-Charaktere sind (normalerweise) diejenige welchen ihren monströsen Trieben am effektivsten widerstehen und ihnen zuwiderhandeln können. Die Figuren des Erzählers hingegen sind normalerweise Antagonisten, Gegenpunkte oder Figuren zu denen man aufstrebt.

(Natürlich kann man eine „böse Chronik“ spielen in dem man die Kernelemente des Spiels ignoriert. Allerdings unterläuft diese direkte Zelebrierung des Horrors – anstelle sich dem Horror entgegen zu stellen oder zu versuchen die persönliche Dunkelheit zu überwinden – das Genre)

Gleichzeitig ist der Aufbau eines Klüngel, Pack, Chantry nicht der gleiche wie bei traditionelleren, „heroischeren“ RPGs. Man ist nicht da um implizit die Welt zu retten, gegen den bösen Antagonisten zu kämpfen oder eine böse Prophezeiung zu verhindern.

Die Welt der Dunkelheit setzt auf eine Menge Eigennutz, und bietet damit die Grundlage für die „Grauskalen Moralität“, welche sie von Anfang an auszeichnete. Wodurch sie sich von anderen unterschied.

Ein Großteil der Geschichte ergibt sich aus der Interpretation des Eigennutz sowie der zwischenmenschlichen Dynamiken. Manchmal ist der Eigennutz reiner Egoismus. Dies betrifft häufig Charaktere die zum scheitern verurteilt sind sowie NPC die sicher aus dem Weg geräumt werden müssen.

Manchmal prägt sich der Eigennutz in Projekten zum Gemeinschaftsaufbau sowie direkter Zusammenarbeit aus. Erneut gilt das Klüngel, Pack, Chantry, etc. Konstrukte sind, die größer als die Summe ihrer Teile sind, und das sie nicht zum Nachteil ihrer Umgebung sein müßen.

Weshalb „der Preis der Macht“ ein wiederkehrendes Thema in der WoD ist. In fast jedem Spiel fängt man „über dem Durchschnitt“ des normalen Menschen an oder ist gleich von etwas besessen, das einen von Normalsterblichen abhebt.

Nutzt man diese Vorteile um die eigne Situation auf Kosten von anderen zu verbessern? Was ist mit der Macht im Inneren – das Tier, die Wut, etc, – welche einen versucht zu Übertritten oder Maßlosigkeiten zu verführen?

Nur meine Meinung, ich bin der Ansicht das es die Welt der Dunkelheit noch weiter von anderen Spielen, aus ihrer Entstehungszeit, abhebt – über das „DU bist das Monster“ hinaus. Es gab (natürlich) innere Konflikte und Dynamiken in anderen Spielen, aber es war oft nicht so zentral.

Die inneren Konflikte passen gut zu den Inhalten, Themen und dem Gothic-Stil. Und sie werden in verschiedenen Actual Play streams und Videos sehr gut dargestellt.

L.A. by Night - Erika Ishii - "So Tormented Right Now"-Meme

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