Auf dem Game Geeks Kanal spricht Kurz Wiegel über die 5. Edition von Vampire: The Masquerade und White Wolf:
Game Geeks #311 Vampire The Masquerade 2018 by White Wolf
Ich persönlich finde das Video merkwürdig. Er äußert sich zunächst dahingehend, dass er die neuste Edition für sehr kontrovers hält und entsprechende Kommentare erwartet.
Allerdings geht er auf die Kontroversen, in die er einräumt keinen weiteren Einblick zu haben, nicht weiter ein und generalisiert bezüglich der Themen „political correctness“ und „SJW“.
Dazwischen erfolgt der Vergleich von alter Welt der Dunkelheit (z.B. Vampire: Die Maskerade) und neuer Welt der Dunkelheit die jetzt Chronicles of Darkness heißt (z.B. Vampire: Requiem). Anhand eines oft vorgebrachten, allerdings meiner Meinung nach seeehr bemühten Beziehungsvergleich der gleich noch mit der Freundinnen-Metapher daher kommt.
Demnach ist V:tM die erste Beziehung mit einer total krassen Frau mit Ecken, Kanten, wo der Umgang wie eine Achterbahn sei, V:tR ist dann die objektiv bessere und attraktivere Variante, aber dann zieht es einen doch zurück zum Manic Pixie Dream RPGirl oder so.
Einmal ganz abgesehen von dem merkwürdigen Nostalgie-Effekt, sollte einem doch so zwischen dem Vergleich und steten „Oh Gott, ich hoffe meine Frau schaut das Video nicht“-Kommentaren nicht aufgehen das es eine dumme Idee ist zu behaupten das eine Frau per se und objektiv und so besser sei als die nächste? o.ô
Ich mein, vielleicht ist das nur meine innere SJW, #FemFreq-Zuhörerin, Anita Fan Ansicht die da hervorkommt…
Dennoch frag ich mich weshalb Leute nicht erkennen weshalb das Frauen (Menschen) nicht unbedingt besser sind als andere Frauen (Menschen), höchstens jetzt für einen selbst, und das andere Rollenspiele nicht besser oder schlechter sein müssen als das eigene.
Zurück zum Thema V:tM wird die Aussage getroffen das die 3. Edition für’s Superhelden-Spiel da war, das dies schlecht sei und das es mit der 5. Edition abgeschafft wird.
Wozu ich persönlich die Ansicht vertrete:
- Die 3. Edition ist nicht superheldiger als andere Editionen
In der ersten Edition hat man den Comic von einem frischen Neugeborenen der seine Methuselah-Erzeugerin innerhalb von einer Woche vernichtet, ohne das diese besoffen war oder so.
In der zweiten Edition hat man so Dinge wie das Gangrel bei Werwölfen untertauchen konnten, beide Diablerie-Dungeons und sowas wie World of Darkness: Combat.
Die dritte Edition hat es da nicht wesentlich schlimmer gemacht.
. - Es gibt nichts, meiner Meinung nach gar nichts, was schlecht daran ist Vampire als Superhelden-Mit-Fängen zu spielen.
Man kann es auch als Shadowrun-Mit-Fängen spielen. Cthulhu-Mit-Fängen. Steampunk-Mit-Fängen. Romance-Mit-Fängen. Gesprächsrunde-Mit-Fängen. Krimi-Mit-Fängen.
Man kann es spielen wie man will, und solange alle Beteiligte Spaß haben, macht man es richtig.
. - Die 5. Edition von Vampire schafft es nicht ab.
Der Horror-Aspekt wird durchaus betont. Man kann Vampire allerdings problemlos so spielen wie man möchte. Das Buch gibt dahingehend sogar Vorschläge mit den Chronik-Beispielen.
Bei den Demorunden die ich leitete hatte ich von Gruppen die bei der Inquisition die Tür eintraten, über Gruppen die es angingen wie einen Shadowrun, bis zu Gruppen die es nahezu komplett politisch lösten.
Kenneth Hite meinte auch mal das man durchaus „Batman mit Fängen“ spielen kann, wenn man den möchte.
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Natürlich bringt die Hunger-Mechanik einen gewissen Horror-Faktor ein. Den kann man aber ähnlich wie den Blutpool betonen oder nicht. Zumal ich zum Video hin anmerken würde das man in V1 bis V4 jeden Morgen einen Blutpunkt verliert, in der V5 aber nur vielleicht hungriger wird.
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Insofern finde ich es nett das Kurt zu einem positiven Fazit kommt. Hätte mir aber mehr eine tatsächliche Besprechung des Buchs und des Inhalts gewünscht.

@2: Na, Du hast das Problem schon erkannt – wen es alle so spielen wollen. Meine Erfahrung war, dass ich einige am Tisch hatte, die das wollten und mich wie eine Milchkuh ansahen, dass mein SC seine neuen Kräfte nach neuen Kräfte nicht einsetzen wollte, weil er sich nicht eingestehen wollte, nun ein „Monster“ zu sein . Kurzum, persönliches Drama halt, völlig andere Erwartung. Beide berechtigt, aber ganz schwer in einer Gruppe mit Spaß für alle.
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Im Grunde gibt es da drei Möglichkeiten:
1) Man spielt einfach weiter miteinander auch wenn etwas nebeneinander. Mitunter ist es ja eher ein Problem wenn jemand den Eindruck hat das er im Vergleich zu wenig kann, als wenn jemand einfach seine Fertigkeiten weniger einsetzen mag.
2) Man einigt sich auf eine Spielweise oder einen Kompromiss. Das heißt, vielleicht auf eine mit der Betonung auf den monströsen Aspekt, vielleicht eine mit der Betonung auf die Action-Komponente, vielleicht im Wechsel oder ähnliches.
3) Man trennt sich und such sich jeweils eine Gruppe aus Personen die zu der angestrebten Spielweise passen.
Wobei die 5. Edition mit der gemeinsamen Festlegung der Chronicle Tenets sowie der gemeinsamen Klüngel Erschaffung nebst R-Map dabei hilft etwaige Unterschiede zu bemerken und anzugehen bevor man bildlich gesprochen vor dem Kriegsghul eines Tzimisce steht und ein Spieler die Taschenlampe voran wirft.
Ich persönlich habe durchaus schon zu Punkt 3) gegriffen. Meist mit vielleicht etwas Drama als nötig gewesen wäre.
Allerdings spielt meine Ex-Gruppe weiterhin enthusiastisch V:tM, und ich spiele enthusiastisch V:tM.
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Wir waren jung … Ich glaub, wir haben einfach ein anderes System weitergespielt. Anschließend hatte ich noch einige Jahre Spaß im Vampire Live.
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Im neuen System hat man die Herausforderung berücksichtigt 🙂
Imho sogar sehr geschickt ^^
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