Tweet-Thread: Justin Achilli gibt SL-Tipps für soziale Konflikte in Vampire (+ Übersetzung)

Justin Achilli, der an der Entwicklung der 3. Edition und auch 4. Edition (V20) von Vampire die Maskerade beteiligt war, hat auf Twitter in einen weiteren Thread gemacht, in dem er Tipps für das Spielleiten von Vampire respektive den Erzähler gibt:

Tipps zum Vampire-Spielleiten von Justin Achilli: Das soziale Parkett und Konflikte

Wie der Tweet sowie Titel nahelegt, geht es um „Das soziale Parkett und Konflikte“. Das heißt in wie weit sich Vampire vom Dungeon unterscheidet und wie man damit umgeht.

Da ich die Anregung durchaus interessant wie nützlich finde, habe ich sie übersetzt:

Das soziale Parkett nimmt einen großen Teil des Vampire-Setting ein. Während das Setting für ein klassisches Fantasy-RPG der Dungeon ist, ist das klassische Setting für Vampire eine Party. Was wie eine einfache Analogie erscheint, ist tatsächlich ein recht großer Unterschied.

Eine Party ist ein Ereignis, anstelle ein bestimmter Ort. Als ein Ereignis hat eine Party ein Ende, ist in ihrer Natur flüchtig bis hin zu einem kaum existenten Gespinst. Zudem werden die besten (d.h. am meist sozial-vernetzte) Vampire noch vor dem Ende einer Party auf die nächste gehen.

Wenn du nicht entsprechend sozial-vernetzt bist – dein Level zu niedrig ist – wirst du zurückgelassen. Es gibt dir aber auch ein Zeitfenster um gegen deinen Typus zu spielen und andere, subversive soziale Aktivitäten auszuüben.
Vampire schließen sich Gegenkulturen an…

…aber eine Gegenkultur für sich hat ebenso Traditionen, Gepflogenheiten und mehr dem im endlosen Tanz des Kriegs der Zeitalter gespottet werden kann. Die Gruben der Nosferatu, Things der Gangrel, Zeltlager der Ravnos usw.
Es muss nicht unbedingt Clan-gerichtet sein. Was ist der Sabbat wenn nicht eine „Gegen-Camarilla“

Was ist ein Klüngel auf Neugeborenen als eine „Gegen-Ahnen“ Zwecksbündnis, Sicherheit in der Gruppe, gegen den Griff der Klauen jener Vampiren die vor viel längerer Zeit geschaffen wurden?

Der Wichtige Teil ist, das du auch für ein soziales Szenario Konflikt brauchst um Geschichten zu schaffen. Allerdings geht es bei sozialen Konflikten nicht unbedingt um Erorberung und Unterwerfung. Du kannst nicht einfach die Angriffs-Würfe in Geistesschärfe + Ausflüchte mit einer Spezialisierung auf „Bon Mots“ umverpacken.

(Gut, du kannst es machen. Es wird dir aber keinen Rahmen für das Soziale geben, das den Verdammten gerecht wird)

Wenn du ein soziales Szenario entwirfst, solltest du Wissen was die Hauptakteure wollen. Die Motivation der Charaktere (Spieler und Nicht-Spieler Charaktere) ist der Kernpunkt des Konflikt. Und die Motivation muss nicht offen sein.

Unter Vampiren ist das Wissen um die wahren Motivation des gegenüber eine Information, und diese Wissen birgt Macht. Wenn Lucy die Neugeborene nicht weiß was Tjinder der Ahn möchte, ist Lucy in einer sehr schlechten Verhandlungsposition.

Dies ist der Grund weshalb Wesen und Verhalten zwei verschiedene Dinge waren. Besonders in Bezug auf Vampire, wo du versuchen kannst andere mit Wünschen in irrezuführen, als eine Art der Maskerade um das was du wirklich willst zu schützen, und dir somit Einfluss und Druckmittel zu schaffen.

Vergleiche dies mit dem klassischen RPG-Konflikt: Kampf. In einem Kampf versucht eine Seite einfach die andere zu besiegen. Das offensichtliche Ziel eines Konflikt in Frage zu stellen ist Teil des sozialen Aspekt von Vampire, und der Grund weshalb Vampire nur als letztes Mittel auf Gewalt zurück greifen.

Wenn du untot bist, effektiv unsterblich, läßt du wirklich alle Wissen was du wirklich willst, womit dich andere manipulieren können? Wirst du die (verdammte…) Unsterblichkeit mit Faustkämpfen über belanglose Ziele riskieren?

Oder wirst du dir dem Anschein der höflichen Umgangsformen aneignen und dies nutzen andere Untersterbliche davon zu überzeugen dir zu geben was du willst – vorzugsweise in dem du sie davon überzeugst das sie es auch wollen,… nur für den Fall das ein anderer Vampir versucht es dir zu nehmen?

Nun, natürlich gibt es viele ärschetretende Vampire die sich für die Könige der Hölle halten und gerne andere Verdammte entzwei schlagen, aber die überstehen es normalerweise nicht lange (Und wenn doch dann, uhm, mach einen großen Bogen um sie).

Das heißt, das Soziale reicht über die Metapher zu handfesten Kämpfen in Dungeons hinaus zu Jahrezehnte umfassende, subtile Konflinkte auf einem Parket das sich stets verändert und dahin bewegt wo die schönen wie einflussreichen Monstern es für angebracht halten.

Ich persönlich finde die Sicht durchaus interessant, wobei ich ehrlich gesagt noch damit Kämpfe es angebracht umzusetzen. Das heißt sowohl den Aspekt das Lucy die Neugeborene nicht nur dumm aus der Wäsche guckt während sie von Ältern hin und her geschubst wird, als auch dahingehend wie man auf dem sozialen Parkett Sicherheit in Menge erhält oder auch was man mit dem Wissen um das wahren Motiv dann so effektiv macht.

WoDNews Kopfgraphik (Barszene)
Tipps zum Vampire-Spielleiten von Justin Achilli: Das soziale Parkett und Konflikte

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